Vom Gurkenglück und nie mehr zweite Klasse

Was haben die sich eigentlich dabei gedacht? Wer die sind? Na die von da oben! Die von Brüssel! Eine ziemlich lange Zeit schon wird die EU wegen diverser Vorschriften für Obst und Gemüse veräppelt. Doch damit soll nun Schluss sein, denn: “Die Europäische Union hat beschlossen, die Normungen für 26 Obst- und Gemüsesorten abzuschaffen.” Ganz besonders hart trifft das die Gurke. Durfte sie bis vor Kurzem nur einen Krümmungsgrad von 10mm pro 10cm Länge haben, kann sie jetzt wachsen wie sie möchte. Dies hat nun wieder verschiedene Folgen. Es liegt auf der Hand, dass nun ehemals verkrummte Gurken mit Model-Maß-Gurken in eine Kiste geschmissen werden, was für die Toleranz innerhalb der Gurkenkiste nur förderlich sein kann. Auf langer Sicht werden sich die Gurken untereinander akzeptieren und aus einer Zweiklassengesellschaft entsteht eine geeinte Gurkencommunity. Eventuell könnte das jedoch zu viel für die Tomaten sein, denn hier bleiben die Richtlinien bestehen, was allerdings eine anderes Thema ist. Gurkenglück hin oder her, es stellt sich die Frage, ob der Mensch dem gewachsen ist. So bot sich letzte Woche bei LIDL folgendes Bild:

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Man kann auch deutlich erkennen, dass die ehemals übergekrümmte Gurke (links) mit einer Art Folie versucht, ihrer Oberfläche zusätzlichen Glanz zu verleihen. Dies kann allerdings für den Konsumenten eher künstlich rüberkommen. Wofür der Käufer sich im Endeffekt entscheidet, bleibt abzuwarten. Irgendwann wird die EU-Vorschrift vergessen sein und man wird sich an damals erinnern. An das Damals, als die Gurken noch richtige Gurken waren. Gerade wie ne Eins und nicht so krumm und schief wie im Zukunfts-Jetzt.

Autor: Stefan

Japanologe, Deutsch-als-Fremdsprachler, Blogger, Schatzsucher. Hobbys sind Lesen, Gucken und Machen.

2 Gedanken zu „Vom Gurkenglück und nie mehr zweite Klasse“

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