Was bisher geschah …
Teil 1: Tag 0 – 1
Teil 2: Tag 2 – 4
Teil 3: Tag 5 – 6
Tag 7
Wir haben Wale gesehen! Holy shit, das ist unglaublich. Drei Schweinswale schwammen an uns vorbei und winkten uns zu. Aber ich greife vor. Eigentlich sind wir ja noch in Helsingør.
In Helsingør blieben wir bis zum späten Nachmittag, weil wir die kommende Nacht durchsegeln wollten. Das war am Morgen noch nicht hundertprozentig klar, denn nach dem Frühstück zog eine dicke Nebelfront auf, die alles im Hafen verschluckte. Schiffe, die in sie hineinfuhren, sahen aus, als würden sie nie wiederkommen. Der Nebel zog am Vormittag weiter, so dass wir später wieder freien Blick auf die Kronborg hatten.
Dort zog es mich dann auch hin. Ich umrundete die Burg, lief am Strand und an Schiffswerften vorbei und sammelte den ein oder anderen Cache. Helsingør ist echt schön.
Gegen 17 Uhr fuhren wir dann los. Auf dem Weg in die Nacht hinein sahen wir die bereits erwähnten Wale und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Das klingt alles ziemlich kitschig, aber es war in der Tat sehr schön. Während die Sonne unterging, hörte ich (Shuffle sei Dank) „21st Century Digital Boy“ von Bad Religion. Besser kann ein Kontrast nicht sein.
Die Navigation in der Nacht wurde so eingeteilt, dass jede Person, die wollte, auch konnte. Ich übernahm die Navigation um 21:30 Uhr. Im Unterschied zum Tag ist es in der Nacht dunkel, das weiß jedes Kind. Fürs Steuern bedeutet das weniger Fixpunkte als sonst. Ich musste mich an Leuchttürmen orientieren, die ich kaum wahrnehmen konnte. Ich denke, ich habe das gut hinbekommen. Es war ziemlich aufregend und auf jeden Fall wert, es gemacht zu haben.
Als ich mich vom Steuer abwandte, sah ich zum ersten Mal den Mond, der das Heck des Schiffes beleuchtete und sich im Wasser spiegelte. So etwas habe ich noch nicht gesehen, es war beeindruckend. Dazu die Milchstraße und wir sind wieder bei der Kitschigkeit, die hier auf See und für alle Anwesenden keine ist.
Tag 8
Gegen 5:30 Uhr ankerten wir einen Kilometer vor Sejerø. Etwas später am Morgen legten wir am Hafen dort an. In Sejerø blieben wir den ganzen Tag. Den habe ich genutzt, um zum Leuchtturm „Sejerø Fyr“ zu wandern. Ich erreichte ihn nach 1,5 Stunden, die sich etwas gezogen haben. Hier war eher das Ziel das Ziel und nicht der Weg.
Der Leuchtturm ist nett. Ich würde sagen, ein grundsolider Standard-Leuchtturm. Vielleicht guckt er ein bisschen komisch. In der Nähe gibt es auch einen Cache, den ich beim zweiten Anlauf gefunden habe (ich wollte nicht ohne zurück). Der Cache wurde 2005 gelegt. Schön, dass es ihn noch gibt.
Heute Abend haben wir gegrillt. Es regnet gerade ein bisschen und deshalb sitzen wir unter Deck und spielen Saboteur. Ich bin ein guter Zwerg.
Tag 9
Jemand hat mir ein Bier geklaut, weshalb ich heute nicht in Schreibstimmung bin. An die Person, die es betrifft: Das war nicht gut. Das nächste Mal, wenn dir etwas schlechtes passiert, denk an deinen Bierklau und daran, dass du es verdient hast. Beim nächsten Mal frag einfach.
Wir sind heute von Sejerø bis nach Nyborg gesegelt. Zum Abend gab es Cordon Bleu. Over und out.
Tag 10
Wir haben Menschen mit den unterschiedlichsten Interessen und Talenten an Bord. So ist es nicht verwunderlich, dass sich jemand finden ließ, der sich über Nacht des Bierklaufalles annahm und diesen mit Sherlock-Holmes-mäßigem Spürsinn sogar lösen konnte. Es stellte sich heraus, dass es gar kein Klau sondern ein Versehen war. Quasi eine Aneinanderreihung unvorhergesehener Vorkommnisse. Lieber Bierklauer, der du keiner bist: Entschuldige bitte, dass ich dir schlechtes gewünscht habe. Ich nehme das in aller Form zurück!
Nyborg ist eine schöne kleine Stadt. Hier ging ich heute früh nochmal spazieren, bevor wir nach dem Frühstück ablegten. Die See war sehr ruhig und der Tag relativ ereignislos. Am späten Nachmittag kamen wir im Hafen von Lohals an. Lohals ist ein kleiner Ort auf Langeland. Eine Insel mit einem Namen, der nicht gerade kreativ ist, aber dafür keine Fragen offen lässt. In Lohals soll es einen schönen Wald geben, den ich aber leider nicht gesehen habe. Beim nächsten Mal vielleicht.
Zum Abend gab es Schmorgurken. So wie die Pippilotta ein Traditionsschiff ist, dass es zu schützen gilt, sind Schmorgurken ein Traditionsgericht, das ich schon ganz vergessen hatte.