Was bisher geschah …
Teil 1: Tag 0 – 2 (Kappeln – Lyø – Lohals)
Teil 2: Tag 3 – 5 (Lohals – Nyborg – Skælskør – Bandholm)
Tag 6 – von Bandholm nach N 55° 02.098 | E 011° 47.871
Obwohl morgen erst Freitag, der 13. ist, hatten wir heute etwas Pech. Zuerst konnten wir nicht wie eigentlich geplant auf Femø anlegen, da auch hier der Hafen voll war. Dann hatten wir relativ lange Flaute, aber immerhin Badepause.
Am späten Nachmittag ging es dann weiter und wir hatten den ersten Notfall. Um 19:35 Uhr bei N 55° 00.311 E 011° 39.732 ist der erste über Bord gegangen und musste gerettet werden. Auf einmal wurde es dramatisch. Die Segel wurden gerafft und jemand musste zu jeder Zeit Blickkontakt zum sich schon am Horizont befindlichen über Bord gegangenen halten. Das Schiff wurde gedreht und das Beiboot heruntergelassen. Es musste 30° rechts der Sonne ansteuern. Jetzt hieß es nur noch bibbern, bangen und hoffen …
Als das Beiboot zurück kam, gab es Applaus. Die Rettung war geglückt und wir waren alle so erleichtert. Heute habe ich gelernt, hier wird niemand im Stich gelassen. Auch kein Schwimm-Donut.
Nachdem wir auch in Masnedø und Vordingborg nicht anlegen konnten, beschlossen wir bei N 55° 02.098 E 011° 47.871 zu ankern und auf offener See zu übernachten.
Zum Abendessen gab es heute Schmorgurken. Lecker!
Tag 7 – von N 55° 02.098 | E 011° 47.871 nach Karrebæksminde
Heute Morgen zogen wir den Anker hoch (Uff!) und dann ging es los. Der Wind wehte gemächlich und da wir oft die Richtung wechseln mussten, mussten wir dementsprechend oft die Segel von einer Seite zur anderen ziehen (Ächz!).
Mit Karrebæksminde haben wir abgesehen von Malmö vor zwei Jahren im wohl touristischsten Hafen bisher angelegt. Hier gab es einen vollen Strand, eine Hafenpromenade, Restaurants noch und nöcher und vieles mehr.
Unglücksmäßig ist heute am Freitag den 13. nichts passiert. Laut Kapitän ist heute ein doppelter Glückstag. Einmal, weil Freitag ist und einmal, weil es der 13. ist. Da kann man nichts gegen sagen. Trotzdem realisieren wir aber auch langsam, dass wir schon die Hälfte der Segelreise hinter uns haben. Aber darüber groß nachzudenken macht nur müde.
Heute gab es zum Abendbrot Soljanka. Lecker lecker!
Tag 8 – von Karrebæksminde nach Korsør
Heute früh ging es erst kurz einen Cache suchen und dann auf einen Flohmarkt in Karrebæksminde. Nach einer Eiswaffel ging es dann los Richtung Korsør. Dort angekommen dachte ich kurz, wir wären im tiefsten Brandenburg. So jedenfalls sah die Hafengegend aus. Es war allerdings nicht Neuruppin, sondern in der Tat Korsør.
Im Hafen wurden wir schon beim Anlegen von einer Gruppe erlebnisorientierter Jugendlicher mit Rollern begrüßt. Diese Roller Kids knatterten den Hafen rauf und runter, jede Runde lauter als die davor. Das ist schön für die Kids, denn ich denke, am Sonntagabend sind die Optionen, was man hier machen kann, eher gering. An der Bushaltestelle abhängen oder Einkaufswagen knacken ist irgendwann auch langweilig. Aber um ehrlich zu sein, waren wir von dem Geknatter relativ unbeeindruckt. Ich würde aber auch lügen, wenn wir diese Nacht nicht mehr Sachen als nötig an Deck gelassen haben. Außerdem werden wir morgen vor dem Ablegen nochmal die Schränke nach blinden Passagieren absuchen.
Zum Abendessen gab es heute österreichischen Krautstrudel. Mjam!